Menschenrechte in Russland: Nachrichtenübersicht für den 20. bis 26. September

20. September

– Ein Journalist aus Tomsk wurde wegen Anstiftung zum Aufruhr in ein Untersuchungsgefängnis gebracht

– Die Anklage im Fall der sabotierten Gaspipeline auf der Krim wurde verschärft

– Ein Bewohner der russischen Stadt Kaluga wurde zu einer Geldstrafe von 700.000 Rubel (ca. 8.150 Euro) für seinen Online-Beitrag über die Beteiligung eines Kriegsveteranen in den politischen Repressionen der 30er Jahre verurteilt

– Das Gericht milderte die Maßnahme der Zurückhaltung so weit wie möglich für den Aktivisten aus Nizhniy Nowgorod, der für seine Zusammenarbeit mit einer „unerwünschten Organisation“ beschuldigt wurde

21. September

– Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat die Beteiligung Russlands an der Vergiftung des ehemaligen FSB-Offiziers Alexander Litwinenko anerkannt und seiner Witwe 100.000 Euro zugesprochen

22. September

– Für die Angeklagten im Fall der Versammlung gegen die „Selbstisolation“ in Wladikawkas wurde die Haftstrafe um sechs Monate verlängert

– Auf der Krim wurde die Anklage gegen den stellvertretenden Vorsitzenden des Mejlis der Krimtataren im Fall der beschädigten Gaspipeline erneut verschärft. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis

– Gegen den Vorsitzenden des Telegram-Kanals ‚Apologie des Protestes‘ wurden neun Protokolle über eine „unerwünschte Organisation“ und eines wegen Extremismus verfasst

– Das Gericht in der Region Swerdlowsk verhängte wegen der Veröffentlichung von Informationen über Aktionen zur Unterstützung von Alexej Nawalny ein Jahr Freiheitsbeschränkung für den Angeklagten im „Palastfall“

– Seine Angehörigen können Maxim Iwankin, der im „Netzwerk“-Fall verurteilt wurde, nicht finden

23. September

– Das Oberste Gericht von Jakutien hat den Antrag des Schamanen Gabyschew auf Zwangsbehandlung abgelehnt

– Das Gericht hat die Strafe für Nikolai Lyaskin im „Sanitästfall“ reduziert: Statt einees Jahres erhielt er zehn Monate Freiheitsbeschränkung

– Der wegen Teilnahme am Konflikt im Donbass auf Seiten der Ukraine Verurteilte erhält keine medizinische Versorgung

– Die Staatsanwaltschaft hat 173 Websites verboten, die mit Nawalny und dem FBK in Verbindung stehen, einschließlich Konten und Chats auf Viber

– Das Gericht in Wladimirsky hat Alexej Navalny als „zur Flucht geneigt“ eingestuft.

– Das Gericht lehnte es ab, zwei Journalisten von Radio Svobody aus dem Register der „ausländischen Agenten“ zu entfernen

24. September

– Zeugen Jehovas aus Wolgograd wurden zu über sechs Jahren  Haft verurteilt

– Der Angeklagte im „Inguschen-Fall“ wurde wegen Gewalt gegen einen Mitarbeiter der russischen Garde während der Proteste in Magas im Jahr 2019 zu elf Monaten Gefängnis verurteilt

– Die Generalstaatsanwaltschaft hat zwei Organisationen von Scientologen als auf dem Territorium der Russischen Föderation „unerwünscht“ eingestuft

– Das Justizministerium forderte die gerichtliche Auflösung von „Astreja“, einer Vereinigung von Anwälten und Menschenrechtsaktivisten

25. September

– Valentina Chupik, die Leiterin der NGO „Tong Jahoni“, die Migranten aus Zentralasien hilft, erhielt ein bis 2051 gültiges Einreiseverbot nach Russland