Konferenz „Russische Zivilgesellschaft innerhalb und außerhalb des Landes gegen den Krieg und für die Menschenrechte“
Konferenz „Russische Zivilgesellschaft innerhalb und außerhalb des Landes gegen den Krieg und für die Menschenrechte“
9. – 10. Dezember 2022
bUm (Paul-Linke-Ufer, 21, 10999, Berlin) mit dem Livestream
Zur Anmeldung
Deutsch-russischer Menschenrechtsdialog e.V., das Projekt „Unterstützung für politische Gefangene. Memorial“ und der Verein „O wolną Rosję“ laden mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes zur Konferenz „Russische Zivilgesellschaft innerhalb und außerhalb des Landes gegen den Krieg und für die Menschenrechte“ ein. Dieses Jahr findet sie am 9. und 10. Dezember in Berlin statt. Renommierte Wissenschaftler:innen, Menschenrechtsaktivist:innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus verschiedenen Ländern werden an der Konferenz teilnehmen. Die Veranstaltung findet sowohl offline als auch online statt.
Wir veranstalten diese Konferenz jedes Jahr im Dezember in Berlin, und jedes Jahr fassen wir die Menschenrechtslage in Russland und seit kurzem auch in Belarus zusammen, diskutieren, wie wir die Zivilgesellschaft in einer Diktatur unterstützen können, und geben den Behörden und Gesellschaften der europäischen Länder diesbezügliche Empfehlungen.
Jedes Jahr ist die Menschenrechtslage schwieriger geworden, aber dieses Jahr treffen wir uns und sprechen von einer katastrophalen Situation. Putins Regime führt einen Krieg gegen die Ukraine, zerstört die Weltordnung und vernichtet die letzten Reste von Menschenrechten und Freiheiten im Lande.
Experten schätzen, dass nach dem 24. Februar mindestens eine Million Menschen aus Russland geflohen sind. Sie sind gefangen zwischen dem Hammer der diktatorischen Unterdrückung im Lande und dem Amboss der Verantwortung für Russlands Handeln. Die neue Realität, die zum einen durch den Krieg und zum anderen durch das Entstehen eines neuen Russlands jenseits seiner Staatsgrenzen geprägt ist, wirft für uns neue Fragen auf.
Wie kann man der Ukraine und den Ukrainern sowie der Anti-Kriegs-Bewegung in Russland helfen, wie kann man diejenigen retten, die zwar in der Ukraine verbleiben, aber bedroht sind, und was kann man unter den neuen Bedingungen tun?
Dies sind die Antworten, die zahlreiche Initiativen zur Vereinigung und Koordinierung der Russen, die sich gegen den Krieg und für ein freies, demokratisches Russland einsetzen, zu finden versuchen. Unsere Konferenz soll ein organischer Teil und eine wichtige Etappe dieser öffentlichen Diskussion sein. Wir wollen nicht nur die Missstände der Menschenrechtstandards in Russland und Weißrussland kommentieren, sondern gemeinsam neue Positionen entwickeln und Vorschläge für Veränderungen in Russland geben.
Veranstaltungsprogramm
- Dezember
10.00 – 10.15 Eröffnung der Konferenz
10.15 – 11.30 Menschenrechtslage in Russland und Belarus im Jahr 2022
- Sergej Davidis, „Unterstützung für politische Gefangene. Memorial“, Projektleiter
- Ivan Belousov, Koordinator, Nichtregierungsorganisation „Russland hinter
Gittern“, Vorstand „Freies Russland NRW“ - Maxim Rust, Dr. in Politikwissenschaften, politischer Analyst, Forscher und Dozent am Zentrum für Osteuropastudien an der Universität Warschau (SEW UW) und Sekretär der analytischen Gruppe BELARUS-UKRAINE-REGION
- Denis Shedov, Rechtsanwalt und Analytiker, Menschenrechtsprojekt OVD-Info (Moskau), Mitglied des Vorstands des Menschenrechtszentrums Memorial, Gastwissenschaftler an der Freien Universität Berlin
11.30 – 11.45 Kaffeepause
11.45 – 13.00 Menschenrechtsverletzungen an Einwohnern in der Ukraine als Folge der bewaffneten Aggression der Russischen Föderation, Initiativen der Russen zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge.
- Irina Gurskaja, Freiwillige der Initiative der Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine
- Jevgeni Lyamin, Mitbegründer des Projektes zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in Georgien „Emigration for Action“
- Jevgenia Сhirikova, Koordinatorin des Portals Activatica.org, Hilfe für ukrainische Flüchtlinge und russische Aktivist:innen
- Jelena Taraschanskaja, Freiwillige des Projektes Russians for Ukraine
13.00 – 14.00 Mittagessen
14.00 – 15.15 Russland und die Russen in einer Kriegssituation – eine neue Realität.
Was ist zu erwarten und was ist zu tun?
- Sergej Erofeev, Forschungsprofessor, Rutgers University, USA. Ehemaliger Vizerektor, High School of Economics, Moskau
- Ivan Zhdanov, Direktor der Antikorruptionsstiftung
- Sergej Lukaschevskij, Leiter und Geschäftsführer Sacharow-Zentrum
- Ivan Preobrazhenskij, unabhängiger politischer Analyst, Kolumnist der Deutschen Welle, Mitglied des Prager Anti-Kriegs-Komitees
- Igor Eidman, Leiter des Projektes „Europäischer Menschenrechte-Dialog“, Politologe, Soziologe
15.15 – 15.30 Kaffeepause
15.30 – 16.45 Wie kann man Russen helfen, die vor der Mobilisierung und vor den Repressionen fliehen?
- Daria Belova, Initiative inTransit
- Sergey Lagodinsky, Mitglied des Europäischen Parlaments
- Alexei Sadomovskij, Koordinator des Projekts „Arche“ (Polen)
- Alexej Tabalov, Menschenrechtsrechtler, Leiter der Menschenrechtsorganisation „Schule der Wehrpflichtigen“
- Witis Yurkonis, Politikwissenschaftler, Projektleiter, Freedom House Foundation
16.45 – 17.00 Kaffeepause
17.00 – 18.30 Die Herausforderungen der russischen Zivilgesellschaft innerhalb und außerhalb des Landes. Antikriegs-, Menschenrechts- und politische Initiativen
- Alexej Koslow, Koordinator der Menschenrechtsprogramme bei Freies Russland Berlin
- Timofey Martynenko, Aktivist der demokratischen Jugendbewegung Viasna
- Ivan Tyutrin, Mitbegründer des Free Russia Forum, Mitglied des Russischen Aktionskomitees
- Svetlana Shmeleva, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Stiftung „Pristanište“ in Montenegro, die Flüchtlingen vor dem Krieg in der Ukraine und den Repressionen in Russland und Belarus hilft
Abendessen
- Dezember
10.00 – 11.15 Politisierung und andere Veränderungen im öffentlichen Bewusstsein der russischen Diaspora:
Ursachen, Erscheinungsformen, Dynamik
- Denis Bilunov, Soziologe (Karlsuniversität, Prag), Mitbegründer des Russischen Antikriegskomitees in Prag
- Sergej Jerofeev, Forschungsprofessor, Rutgers University, USA. Ehemaliger Vizerektor, High School of Economics, Moskau
- Fyodor Krasheninnikov, politischer Analyst, Publizist und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens
- Svetlana Chuikina, Forscherin, Doktorantin in der Abteilung für Medien und Kommunikation, Universität Karlstad (Schweden)
11.15 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 12.45 Subjektivität und politische Repräsentation der russischen Diaspora.
Müssen sie formalisiert werden?
Wie ist sie zu gestalten?
Effizienz vs. Inklusivität.
Ist es notwendig, Russen in der Diaspora in „gut“ und „schlecht“ einzuteilen?
Wenn ja, aus welchen Gründen und wie ist sie organisiert?
- Anastasia Burakova, Mitbegründerin des Projekts „Arche“ (Polen)
- Ivan Preobrazhenskij, unabhängiger politischer Analyst, Kolumnist der Deutschen Welle, Mitglied des Prager Anti-Kriegs-Komitees
- Anastasia Sergeeva, Vorstand, „O wolną Rosję“
- Ivan Tyutrin, Mitbegründer des Free Russia Forum, Mitglied des Russischen Aktionskomitees
12.45 – 13.45 Mittagessen
13.45 – 15.00 Status der Russen in Europa nach dem 24.02.22. Allgemeine Situation und die Situation bestimmter Gruppen
- Daria Dudley, Mitbegründerin der Diaspora-Initiative Demokrati-JA, Menschenrechtlerin
- Andreas Heinemann-Grüder, Politologe, Soziologe, BICC (Bonn International Center for Conversion)
- Stefan Melle, Austausch e.V., Geschäftsführer
- Witis Yurkonis, Politikwissenschaftler, Projektleiter, Freedom House Foundation
15.00 – 15.15 Kaffeepause
15.15 – 16.30 Das Phänomen der „Abschaffung“ der russischen Kultur und des Russischseins – wie kann man darauf reagieren?
- Yulia Aug, Schauspielerin und Regisseurin, Kreativdirektorin von Vaba Lava Narva (Estland)
- Igor Isayev, ukrainischer Journalist und Blogger in Polen, Autor von Wirtualna Polska, Gazeta Wyborcza, Polityka, Reset Obywatelski. Mitbegründer der Vereinigung „O Wolną Rosję“.
- Sam Klebanov, Produzent, Filmvertrieb
- Maxim Kurnikov, Leiter des Projekts „Echo“, leitender Redakteur, „Bild“ auf Russisch
16.30 – 16.45 Kaffeepause
16.45 – 18.00 Schlussfolgerungen aus den Diskussionen der Konferenz. Was ist zu tun? Was erwarten wir von den Behörden und Gesellschaften in Europa und den internationalen Organisationen?
Konferenzsprachen: Russisch und Deutsch, mit Simultanübersetzung.
Der Eintritt ist frei, die Plätze sind begrenzt. Um an der Konferenz vor Ort teilzunehmen, füllen Sie bitte das Anmeldeformular aus.
Kontakt für Presseanfragen: eurorussianforum@gmail.com
Das Projekt wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes im Rahmen des Programmes „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Gesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“ gefördert.
Die Lage der politischen Gefangenen und andere Menschenrechtsprobleme verschärfen sich von Jahr zu Jahr. Wir beleben den Dialog zwischen der russischen und der deutschen Menschenrechtsgemeinschaft wieder und bauen ihre konstruktive Interaktion, wechselseitige Information und Unterstützung auf.
Wir stellen Informationen für die deutsche Öffentlichkeit über die Situation des Schutzes von Menschenrechten in Russland und Belarus zur Verfügung und die russische und belarussische Seiten werden entsprechend über den Stand der Dinge auf diesem Gebiet in Deutschland informiert; wir schaffen einen Mechanismus zur Unterstützung russischer und belarussischer Menschenrechtsverteidiger, Opfer politischer Repressionen und politischer Gefangenen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme am deutsch-russischen Menschenrechtsdialog auf unserer Website und in den Sozialen Netzen. Ebenso laden wir Sie ein, den Newsletter zu Menschenrechtsfragen zu abonnieren, indem Sie auf den folgenden Link klicken.