Putin-Gegner demonstrieren vor der russischen Botschaft

Gegner des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin haben gegenüber der russischen Botschaft in Berlin-Mitte ein zehntägiges Protestcamp unter dem Titel „Stop Putin’s Terror“ gestartet.

Die Organisatoren wollen die deutsche Öffentlichkeit „umfassend über die Bedrohung informieren, die von Putins Regime für Deutschland und für ganz Europa ausgeht“, heißt es in einem Aufruf zur Veranstaltung. Die Zelte für die Protestaktion wurden am Freitagmorgen in der Straße Unter den Linden aufgebaut und sollen dort bis zum 27. September stehen.

Die drei Organisatoren sind russische Staatsbürger, die mittlerweile in Berlin leben. Unter ihnen ist auch der Politikwissenschaftler Igor Eidmann, ein Cousin des russischen Dissidenten Boris Nemzow, der im Jahr 2015 in Moskau in der Nähe des Kreml mit vier Schüssen in den Rücken ermordet wurde. Zwei Jahre später stellte ein Moskauer Gericht fest, dass es sich um einen Auftragsmord handelte: Fünf Tschetschenen wurden schuldig gesprochen, wer hinter dem Mordauftag steckt, ist bis heute unbekannt.

Demonstranten fordern internationale Untersuchung zu Nawalny

In Berlin fordern die Demonstranten im Rahmen ihrer Rund-um-die-Uhr Mahnwache vor der Botschaft unter anderem eine internationale Untersuchung zur Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers Alexej Navalny.

Die Organisatoren wollen auch erreichen, dass der Bau der Pipeline Nord Stream 2 gestoppt wird. Die Pipeline würde russischen Behörden zur „Finanzierung neuer Verbrechen dienen“, wie in dem Aufruf erklärt wird. Ein weiteres Ziel der Protestaktion sind Sanktionen gegen hohe russische Staatsbeamten und Oligarchen.

Der Protest sei allerdings auch gedacht zur „Unterstützung für das Volk von Belarus, das sich gegen den Diktator Lukaschenko auflehnt“. Die Veranstalter hatten bereits vor Beginn des Protestcamps am Freitag eine Petition gestartet, um auf EU-Ebene für ihre Ziele zu werben.

Quelle: RBB24

Foto: Anna Andrievskaya