Ein Menschenrechtsverteidiger auf der Krim wurde wegen Missbrauchs der Informationsfreiheit zu einer Geldstrafe verurteilt.

Ein Gericht auf der besetzten Krim hat den Menschenrechtsverteidiger Abdureshit Dzhepparov auf der Grundlage des Verwaltungsartikels über den Missbrauch der Informationsfreiheit zu einer Geldstrafe von 40.000 Rubel (400 Euro) verurteilt.

Den Sicherheitskräften zufolge betreibt Dzhepparov die Facebook-Seite „Qyrım Gayesi“ („Krim-Idee“), die über Menschenrechtsverletzungen auf der Krim berichtet.

Dzhepparov behauptet, er habe derzeit keine Verbindung zu dem Medienprojekt, sei aber an dessen Initiierung beteiligt gewesen.

Nachdem die Öffentlichkeit von den Menschenrechtsverletzungen erfuhr, wurde auf der Seite „Qyrım Gayesi“ eine Mitteilung veröffentlicht, dass sie ihre Aktivitäten einstellt, um nicht zu einem Instrument der Verfolgung Unschuldiger zu werden.

Warum ist das wichtig?

Nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 begannen russische Sicherheitskräfte, Druck auf krimtatarische Aktivisten, Journalisten und Menschenrechtsverteidiger auszuüben, die die Menschenrechtslage beleuchten und unrechtmäßig Verfolgte unterstützen.

Abdureshit Dzhepparov ist der Ansicht, dass sein Fall zum einen darauf abzielt, eine unabhängige Informationsquelle über die Lage auf der Krim zu unterbinden, und zum anderen darauf, krimtatarische Aktivisten einzuschüchtern.