Herbert Grönemeyer spricht sich gegen rechts aus

Der deutsche Sänger Herbert Grönemeyer hat bei einem Konzert in Wien eine klare Ansage gemacht: «Ich glaube, es muss uns klar sein, auch wenn Politiker schwächeln (…) — und ich glaube, das ist in Österreich nicht anders als in Deutschland — dann liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat. Und wer versucht, so eine Situation der Unsicherheit zu nutzen für rechtes Geschwafel, für Ausgrenzung, Rassismus und Hetze, der ist fehl am Platze. Die Gesellschaft ist offen, humanistisch, bietet Menschen Schutz. Und wir müssen diesen Menschen so schnell wie möglich und ganz ruhig den Spaß daran austreiben. Keinen Millimeter nach rechts! Keinen einzigen Millimeter nach rechts! Und das ist so und das bleibt so!»

Was man dazu wissen muss: Er tat dies in einer riesigen Halle (Musiker*innen, die relativ erfolgreich sind, spielen öfter mal in großen Hallen) und er schrie seine Aussage ins Mikrofon (eigentlich wie immer bei Herbert Grönemeyer). Außenminister Heiko Mass empfahl das Video und gleichzeitig nutzten Rechtspopulist*innen die Art und Weise, wie Grönemeyer seine Aussage tätigte und die Formulierung «diktieren», um den so alten wie absurden Vorwurf rauszukramen: Antifaschisten seien eigentlich auch nur Faschisten. Grönemeyer wurde von einigen wenigen Rechtspopulisten mit dem Chef-Propagandisten der Nationalsozialisten, Joseph Goebbels verglichen.

«Ist das euer Ernst?» fragt die Autorin von Edition F Helen Hahne in ihrer Politik-Kolumne.

 

Illustration (CC) Matthias Muehlbradt