ISIS-Recruteur: Video eines Inlandsgeheimdienst-Provokateurs aus Nischni Nowgorod veröffentlicht
03.09.2019 Russland, Nischni Nowgorod
Das Justizkollegium für Militärangelegenheiten des Obersten Gerichtshofs der Russischen Föderation prüfte am 22. August 2019 einen Einspruch gegen das Urteil gegen drei usbekische Staatsbürger, denen das Inlandsgeheimdienst der russische Föderation (FSB) in der Region Nischni Nowgorod vorgeworfen hat, an den Aktivitäten von ISIS, einer in Russland verbotenen Terrororganisation, teilgenommen zu haben.
Die Anschuldigungen von Azamatschon Urinov (geb. 1988), Adiskhun Khusanov (geb. 1990), Dilschodbek Yuldoschov (geb. 1996) beruhten auf den Angaben eines anderen Usbeken namens Ulugbek sowie auf Videos, die von einer versteckten Kamera in der von Ugulbek gemieteten Wohnung aufgenommen wurden. Videodaten sind auf koza.press veröffentlicht.
Infolge der Anschuldigung wurde Adishun Khusanov für 7 Jahre inhaftiert, die anderen Männer — für 6 Jahre.
In einem veröffentlichten Video, das mit einer versteckten Kamera aufgenommen wurde, holt Ulugbek ein schwarzes Tuch mit arabischer Schrift und ISIS-Symbolen aus dem Schrank, das er dann an die Wand hängt. Diese «Flagge» wird später im Fall von Urinov, Khusanov und Yuldoshov zu einem wesentlichen Beweis.
Im zweiten Video spricht Ulugbek über den Krieg in Syrien und dass er dorthin gehen wird, «um muslimischen Brüdern zu helfen».
Dann überredet Ulugbek seine Landsleute, dem Emir des IS einen Eid zu leisten, wonach er angeblich sich selbst bei den Strafverfolgungsbehörden stellt. Er wird zum geheimen Zeugen und von der strafrechtlichen Verantwortlichkeit befreit. Er reist nach Usbekistan in seine Heimat. Nicht einmal als Zeuge nimmt er an der Gerichtsverhandlung teil.
Ulugbek zieht den Rest in kriminelle Aktivitäten ein und vermeidet aber die strafrechtliche Verfolgung — das Verfahren gegen ihn wird nicht einmal eingeleitet. Dementsprechend besteht ein Grund zur Annahme, dass er ein Provokateur der Geheimdienste Russlands (FBS) in der Region Nischni Nowgorod ist.
Volle Version der Neuigkeit auf koza.press / Irina Slavina
Deutsch – Russisches Jahr der Menschenrechte
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