Vermisst: Wie werden die Krim-Fälle untersucht
Krim.Realii: Aktivisten kommen am Ende jedes Monats zur russischen Botschaft in Kiew. Sie bringen Plakate mit den Namen der Vermissten nach der Annexion der Halbinsel Krim. Nach Angaben der Organisation «Krim-SOS» gibt es mittlerweile mindestens 15 solcher Personen, von denen drei im vergangenen Jahr verschwunden sind. «Krim Menschenrechtsgruppe» nennt wiederum eine andere Zahl: nach ihren Informationen gibt es 9 Fälle, die mit Beweisen als Verschwindenlassen qualifiziert werden können. Die Angehörigen dieser Menschen warten seit Monaten und einige — seit Jahren auf die Ergebnisse der Untersuchungen ihrer Fälle.
Der «Krim Menschenrechtsgruppe» zufolge war Reshat Ametov der erste unter den Vermissten: Im März 2014 hielt er eine Einzelmahnwache in Simferopol und wurde von Menschen festgenommen, die sich «Selbstverteidigung der Krim» nannten. Danach wurde er mit Anzeichen von Foltern tot gefunden. Im selben Monat verschwanden zwei Aktivisten von Euromaidan aus der Region Rivne, Ivan Bondarets und Valery Vashchuk, sowie Vasily Chernysh aus Sewastopol. Im Mai kam die Information über das Verschwinden von Timur Shaimardanov und Seyran Zinedinov. Zwei weitere Verschwundene stammen aus dem September desselben Jahres — dies ist der Sohn des krimtatarischen Menschenrechtsaktivisten Islyam Dzhepparov und sein Cousin Javdet Islyamov.
Copyright © 2018 RFE / RL, Inc. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von Radio Free Europe / Radio Liberty
Deutsch – Russisches Jahr der Menschenrechte
Das Projekt informiert deutsche Gesellschaft einschließlich des russischsprachigen Teils über die Lage in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte in Russland; und die Russen – über die Situation in diesem Bereich in Deutschland. Unter Beteiligung des russischen Menschenrechtszentrums „Memorial“ und des Forums der russischsprachigen Europäer sowie mit Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amtes realisiert.