Mann verbrennt sich um udmurtische Sprache zu verteidigen

Laut Izhlife.ru hat ein älterer Aktivist der nationalen Bewegung am Dienstag, den 10. September, in Ischewsk einen Akt der Selbstverbrennung begangen. Ein Mann protestierte vor dem Staatsrat von Udmurtien gegen das Aussterben der udmurtischen Sprache.

Augenzeugen behaupten, dass es sich um den 79-jährigen Philosophen handelt, den verdienten Wissenschaftler der Udmurtischen Republik, Albert Razin. Der Mann hielt in den Händen einen Plakat mit den Worten des Dichters Rasul Gamzatov: «Und wenn morgen meine Sprache verschwindet, bin ich bereit, heute zu sterben.»

Der Aktivist wurde in ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert und ist da nach kurzer Zeit gestorben. Sitzung des Staatsrates wurde verschoben. Aufgrund der Selbstverbrennung führt der Untersuchungsausschuss eine Prüfung durch.

Laut Udm-info ist Albert Razin Mitglied im «Todostchi»-Wissenschaftsclub. Am 14. Juni 2018 war er einer der Club-Mitglieder, die in einem offenen Brief an den Staatsrat von Udmurtien forderte, den Gesetzentwurf zum lernen der nichtrussischer Sprachen an Schulen nicht zu unterstützen. Dieser Gesetzentwurf wurde zu einer Bewertung durch die Staatsduma der Russischen Föderation zugeschickt. Die Gesetzesvorlage sah die Abschaffung des obligatorischen Erlernens von anderen Landessprachen mit der Außnahme von Russisch vor.

Wissenschaftler des «Todostchi»- Clubs erklärten in einem Schreiben, dass das Gesetz den Erhalt der udmurtischen Sprache gefährden und deren Verwendung einschränken würde:

«Dies ist ein direkter Weg zum Verschwinden der Muttersprache, zur Minderung des ethnischen Identitäts-Bewusstseins und zur Beseitigung der ethnischen Kultur. Das Erscheinen dieser Gesetzesvorlage weist auf negative Symptome in der nationalen Politik unseres Staates hin, aud eine Wiederbelebung der imperialen Mentalität

Die letzte öffentliche Rede von Albert Razin fand am 6. September in der Nationalbibliothek von Udmurtien statt. Laut des Teilnehmers dieses Abends Konstantin Mamontov, sprach Herr Razin «emotional und rief auf die udmurtische Kultur zu schützen».

 

Illustration (СС) Wally Gobetz